Mark Forster - Konzert Review - München 2017

Mark Forster – Konzert – Tape Tour

Wer gelegentlich mein Blog liest weiß es eh schon, ich mag die Musik von Mark Forster. Gerade das aktuelle Album Tape finde ich sehr gelungen und abwechslungsreich. Ein ausführliches Album Review könnt ihr hier finden. Im Dezember habe ich ihn auf der Tape Tour endlich live erlebt. Ich war sehr gespannt, auch wenn ich schon ein paar Live Mitschnitte kannte, wie er auf der Bühne so ist. Das Konzert war seit Wochen ausverkauft und die Schlange entsprechend lang. Wie ich das Konzert erlebt habe und was ich ziemlich seltsam fand könnt ihr jetzt hier erfahren.

Meine Eindrücke vom Mark Forster Konzert

Blick auf die Bühne - Mark Forster - Tape Tour
Blick auf die Bühne – © Sascha Walk

Insgesamt hat mir das Konzert wirklich gut gefallen. Die Stimmung war super, auch wenn ich wieder einmal deutlich älter als der Durchschnitt war. Egal, es geht ja um die Musik. Vor Mark Forster war noch AMANDA auf der Bühne. Dazu gibt es einen eigenen Abschnitt weiter unten.

Musikalisch war das Konzert super. Die Band hat den Sound der Alben gut auf die Bühne gebracht und Mark Forster hat gesanglich wirklich geliefert. An manchen Stellen war es schon fast zu perfekt. Das gehört zu den Punkten die mich etwas ratlos zurück gelassen haben. Auch dazu unten mehr.

Also, super Band, ein Sänger der die Musik gut auf die Bühne bringt. Alles super. Die Titel kamen aus allen drei Alben, wobei die Reaktion der Fans je nach Titel deutlich unterschiedlich waren. Gerade die Titel aus dem ersten Album Karton schienen uninteressant bzw. unbekannt bei einem Teil der Zuschauer zu sein. Ist das heute so? Hört man sich wirklich nur noch die Hits eines Künstlers an? Ich habe das schon gelegentlich von Musikern als Kritik bzw. Problem gehört. Besonders auffällig war es beim Titelsong des ersten Albums Karton. Auch wenn der auf der Deluxe Version von Bauch und Kopf mit drauf ist, schien er eher unbekannt zu sein. Vielleicht mögen die Fans den Song auch einfach nicht, was ich mir eher schlecht vorstellen kann. Ich werde das mal weiterhin genauer auf Konzerten beobachten.

Für mich ist das Werk eines Künstlers immer mehr als nur die Hits. Oft sind es gerade Songs die nicht als Single veröffentlicht werden, die etwas besonderes haben. Daher höre ich immer die gesamten Alben. Ein Trend hin zu „ich höre nur die Hits“ birgt die Gefahr, dass über kurz oder lang die Qualität der Alben leidet. Der Spruch „No fillers just killers“ würde dann vielleicht aussterben. Aus meiner Sicht ein Verlust für die musikalische Vielfalt. Auch wenn ich Apple Musik nutze kaufe ich weiterhin Alben, die in meine Mediathek kommen. Entweder weil sie nicht im Stream verfügbar sind, oder weil ich sie einfach für immer haben möchte.

Mark Forster mitten im Publikum
Mal on Mischpult, statt on Stage – © Sascha Walk

Ein besonderer Moment des Abends war, als Mark Forster mit seinem Gitarristen auf einmal am Mischpult erschien. Davor gab es Instrumentalsound, das Publikum wurde dabei etwas unruhig. Was aber alles vergessen war, als er in der Mitte der Halle auftauchte. Danach nahm er dann den direkten Weg zurück zur Bühne, was natürlich gerade für die absoluten Fans ein Highlight war. Danach ging es dann auf der Bühne weiter.

Konzerte scheinen sich wirklich zu verändern. Das Feuerzeug weicht dem Handylicht, also immer vor dem Konzert aufladen. Es gibt Fans die das gesamte Konzert nur durch ihr Smartphone sehen. Das ist jetzt keine Übertreibung, habe ich schon selbst erlebt. Das ganze Konzert wurde gefilmt und der Blick war immer nur auf dem Handy. Keine 2 Meter vor der Bühne.

Ja, ich hab das Handy auch viel in der Hand. Brauche ja Bilder für mein Blog und gelegentlich poste ich auch direkt was auf Social Media. Auch ein paar Bilder als Erinnerung sind nicht verkehrt. Persönlich mache ich das aber möglichst schnell, damit ich danach das Konzert genießen kann.

Auch der Einsatz von Pyrotechnik schein ganz groß im Trend zu liegen. Mit 17 war ich bei Guns n‘ Roses. Open Air. Tausende Zuschauer. Riesige Bühne. Pyrotechnik beschränkte sich auf die Kippe an der Gitarre von Slash und es hat völlig gereicht. Gut, das Thema ist wirklich eine reine Geschmacksache. Meine best Freundin war begeistert vom Lamettaregen und die Begeisterung stieg von Abschuss zu Abschuss.

Jetzt aber zu einem sehr emotionalen Momente beim Konzert

Brief an Natalie

Natalie ist die Schwester vorn Mark Forster, für die er auch ein Stück auf dem aktuellen Album hat. Wie es bei Geschwistern so ist haben die zwei auch gelegentlich Streit. Scheinbar aktuell auch. Als Weihnachtsgeschenk hat Mark Forster einen Brief geschrieben und diesen auf den Konzerten vom Publikum einsprechen lassen. München war dann der letzten Satz. Daraus entstand das folgende Video, welches auf Facebook veröffentlicht wurde.

Das war wirklich ein schöner Moment des Konzertes. Erst hat er den gesamten Brief vorgelesen, damit auch alle wissen worum es geht. Dann wurde der entsprechende Satz aufgenommen.

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Was ich etwas komisch fand

Auch wenn ich das Konzert wirklich genossen habe und jederzeit wieder auf ein Konzert von Mark Forster gehen würde, es gab da zwei Punkte die ich echt als seltsam empfunden habe. Vielleicht ist das auch etwas was sich verändert und ein junges Publikum hier wirklich eine Erklärung braucht.

Der erste Moment war, als Mark Forster erklärte mit welchen tollen Musikern er das aktuelle Album aufgenommen hat. Heute hat er aber nur seine Band mit. Echt jetzt? NUR SEINE BAND? Muss man das wirklich erklären? Erwarten die Zuschauer heute eine 1 zu 1 Kopie des Albums auf der Bühne, oder war es nur doof ausgedrückt. Zu diesem Zeitpunkt dachte ich vor allem an eine ungeschickte Formulierung und habe mir erst einmal keine großen Gedanken dazu gemacht. Dann kam aber der zweite Moment.

Ich kann es bis jetzt noch nicht ganz verstehen. Ich verstehe nicht warum man so etwas macht, auf einem Konzert. Auf der Bühne ging es um die Harlem Gospel Singers. Die sind auf dem Album bei dem Titel Chöre zu hören. Auf der Tour sind die natürlich nicht mit dabei. Würde auch keinen großen Sinn manchen, schließlich sind sie ja nur ganz selten zu hören. Nun nahm man aber ein Notebook und skypte nach New York. Leider war sehr schnell erkenntlich, hier wurde nicht live Kontakt aufgenommen. Schon der Anwahlton war nicht der von Skype. Ich kann mich jetzt auch irren, aber für mich war das ein Einspieler, der als Live verkauft wurde. Warum? Muss man das für die jungen Fans machen? Muss alles wie auf dem Album sein? Kann man nicht einfach ein Sample nutzen, z. B. vom DJ eingespielt oder direkt von der Technik? Leute das ist ein Konzert, Technik ist für mich absolut in Ordnung, aber Live sein andeuten und dann einspielen finde ich echt komisch.

Bei hat dieser Punkt dazu geführt genau zu schauen, ob der Gesang von Mark Forster wirklich live ist. Was sich nach kurzer Zeit wieder gelegt hat, der Gesang war aus meiner Sicht live und die Zweifel waren wieder weg.

Beide Aktionen kann ich aber nicht ganz verstehen. Was ich gesehen habe war wirklich gut, für mich hätte es das nicht gebraucht. Live ist nicht das Album und genau so muss es auf einem Konzert auch sein. Musik gehört auf die Bühne, sie darf live anders klingen.

Mehr zu Mark Forster…

findet ihr natürlich auch in meinem Blog. Einfach mal durchschauen, oder den Link hier klicken.

Amanda als Vorgruppe & eine Überraschung

AMANDA stellt ihre Single "Ich Kann Nicht Schlafen" vor
AMANDA stellt ihre Single „Ich Kann Nicht Schlafen“ vor – © Sascha Walk

Es war übrigens wieder mal ein Konzert mit einer erwähnenswerten Vorgruppe. AMANDA hat gerade erst für sich entschieden, nur noch Musik und nichts mehr sonst zu machen. Ihre Songs sind sehr abwechslungsreich und bewegen sich zwischen Soul, Hip-Hop/Rap und modernen deutschen Pop. Die aktuelle Single ich kann nicht schlafen könnt ihr euch auf YouTube ansehen.

Es gab dann noch eine kleine Überraschung. Beim Song Au Revoir hatte ich eigentlich mit der Version ohne den Rap gerechnet. Dann kam aber AMANDA auf die Bühne und übernahm dem Part der auf dem Album von Sido eingespielt wurde. Dann war sie aber auch schon wieder weg. Ging ganz schnell und überraschend. Ich konnte noch nicht mal ein Foto machen. Auch bei diesem Intermezzo hat sie absolut überzeugt.

Ich bin sehr gespannt auf das Album, welches in diesem Jahr kommen soll. Genaueres steht leider noch nicht fest. Es wird aber wohl mindestens bis zum Sommer dauern.

Weitere Impressionen vom Mark Forster Konzert

Wer jetzt noch nicht genug gesehen hat, hier weitere Bilder vom Konzert. Ich habe noch viele mehr, allerdings durch die gleiche Position wäre das wohl etwas langweilig. Mir geht es ja schließlich vor allem um die Musik. Ich hätte ja gerne mal ein Konzert mit einem chilligen Sound und Liegestühlen und Service für Getränke, aber ich schweife ab. Hier also mehr Bilder

Hinweise zum Beitrag

Für die Berichterstattung wurde mir auf Anfrage von Sony Music eine Pressekarte zur Verfügung gestellt. Dieser Beitrag entstand unter vollständiger redaktioneller Freiheit und wurde von mir selbst geschrieben.

Bilder & Kamera

Alle Fotos wurden von mir selbst gemacht und sind mit einer DxO One gemacht worden. Es geht ein Dank an DxO, die mir die Kamera für einen ausgiebigen Test für ein paar Wochen zur Verfügung gestellt haben.


Kommentare

2 Antworten zu „Mark Forster – Konzert – Tape Tour“

  1. Hey! Also ich habe Mark Forster als einen Musiker „kennengelernt“, der auch über sich selbst lachen kann, und durchaus auch ironisch ist. Deshalb fand ich die Aussage zu den nicht vorhandenen Studiomusikern keineswegs komisch oder seltsam – eher lustig und eben selbstironisch. Genauso wie der Part mit den Harlems. Hier war doch klar, dass es nicht live ist, sondern einfach nur ein Gag.
    Dass das einige junge Mädels vielleicht nicht verstehen, wird wohl in Kauf genommen.

    Liebe Grüße,

    Marie (älter als der Künstler selbst 😆)

    1. Bei Kommunikationsthemen bin ich sehr sensibel. Wir leben leider in einer Zeit wo Begriffe wie postfaktisch und Fake News die Berichterstattung bestimmen. Dafür war es mir zu wenig Selbstironie die beim Publikum ankam.

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