Zurück von der re:publica 13

Ich bin zurück aus Berlin, aus der Internet-Welt-Blase, aus Utopia. Drei Tage re:publica waren wie erwartet ein Erlebnis. Vielen Dank an die vielen tollen Menschen, die ich wiedersehen und kennenlernen durfte. Es gab viel Flausch und ein kleinwenig Rant am Rande.

Wenn man mich fragen würde, was die Besonderheiten in diesem Jahr waren, würde ich sagen: 

  • Leistungsfähiges, stabiles W-LAN
  • Signifikanter Anstieg des Frauenanteils
    War vor allem an den langen Schlangen vor den Damentoiletten zu bemerken
  • Alles war erwachsener und internationaler
  • Die Siteevents waren mindestens genauso wichtig wie die re:publica
    Trotzdem war die re:fill Bar immer die letzte Anlaufstelle am Abend

Eine schöne Zeit, eine schöne Welt. Wir dürfen nur nicht den Fehler begehen, dies als die Realität in unserer Gesellschaft zu sehen. Die Masse lebt anders, sie denkt anders. Themen wie Netzneutralität und Social Media für Kinder sind keine Massenthemen in unserem Land. Auch in der Politik ist die Netzpolitik noch eine Randerscheinung, nichts womit man heute Wahlen gewinnen kann. Fast alle diskutierten Themen sind nicht Teil der gesellschaftlichen Mitte.

Das gefällt uns nicht?
Macht nichts, hierfür gab es einen Lösungsvorschlag: MACHEN!

Das war nämlich eines der Themen des Überraschungsvortrags II von Sascha Lobo, wenn auch nicht das Einzige. Wichtig war natürlich auch der Vorschlag für ein Internetlogo (#).

Besonders erwähnenswert ist aus meiner Sicht aber Reclaim Social Media. Dieses Tool  soll Inhalte aus verschiedenen Social Networks zurück auf die eigene Seite bringen. Bisher besteht es aus einer Sammlung einzelner Scripte. Diese werden hoffentlich bald als WordPress-Plugin zur Verfügung stehen. Viel wichtiger ist aber der Grundgedanke dahinter, der weit über die  technische Lösung hinausgeht. Update: Tool ist nicht mehr online.

„Content is king“ höre ich von allen Seiten, aber was machen wir oft mit unserem König? Wir schleudern Ihn auf Plattformen, auf die wir keinen Einfluss haben, in die Welt hinaus. Bitte nicht falsch verstehen, es geht mir nicht darum Facebook, Twitter und Co. zu verdammen. Vor allem Twitter möchte ich aus meinem Leben nicht mehr wegdenken. Aber wir haben keine Möglichkeit, Einfluss auf diese Plattformen zu nehmen. Facebook mag deinen Inhalt nicht und schon ist er weg. Twitter möchte mehr Einfluss? Schon ist die API geändert und es geht nur so wie Twitter es möchte, oder eben gar nicht. Diese Kanäle sind aus meiner Sicht wunderbar geeignet, Inhalte zu verbreiten. Nur sollten diese Inhalte nicht in erster Linie dort liegen. Egal, ob auf der Webseite, dem Blog oder einer wie auch immer gestalteten Plattform. Hauptsache auf dem eigenen Server, da, wo man selbst die Entscheidungen trifft. Nur so kann man wirklich seine eigenen Ideen vollständig in die Welt transportieren. Natürlich dann auch über Facebook, Twitter und Co..


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