Am 30.04.16 war ich zu Gast bei der Performance I AM REAL LIFE im Schwere Reiter. Fünf Tänzerinnen und Tänzer, ein Gitarrist, ein Zeichner, eine Schreiberin, ein Fotograf und ein Digital Operator (ich würde es eher als Digitalkünstler nennen) wirkten zusammen. Ergebnis war eine multimediale Performance, eine Art Happening. Dabei interagierte und beeinflussten sich die einzelnen Teilnehmer gegenseitig. Entweder durch Beobachtung oder direkt durch Anweisungen und Interaktion.
Eine Erfahrung auf die man sich einlassen muss, die stark vom persönlichen Fokus abhängig ist. Wer sich persönlich eher für das geschriebene Wort interessiert hat einen ganz anderen Blick als jemand, der primär auf die Tänzer geachtet hat. Für mich standen Tanz und Musik im Zentrum. Musik und Tanz sind seit meiner Jugend einen wichtigen Teil meines Lebens. Priorität 2 hatte der Fotograf, weil er stark mit dem aktuellen Geschehen interagierte. Zeichnung und Text waren für mich persönlich eher ein Zusatz. Soviel zu meinem Blickwinkel.
Man musste sich also einlassen auf das ganze Geschehen. Dabei war es eh nicht möglich alles zu beobachten. Es passiert einfach zu viel an zu vielen Stellen des Raums Für mich gehörte das aber zum Gesamtwerkes. Die Entscheidung worauf man sich konzentriert und der daraus resultierende Blickwinkel erzeugte bei jedem Zuschauer ein anderes Erlebnis.
Aus meinem Blickwinkel war bei I AM REAL LIFE ein großer Unterschied bei den Tänzerinnen und Tänzern zu sehen. An manchen Stellen fehlte mir persönlich etwas Energie und Geschwindigkeit in den Bewegungen. Ich hätte mir etwas mehr gewünscht. Da der Tanz als Reaktion auf die Musik live entstand ist natürlich nicht zu klären ob es daran lag. Der Gitarrist hat eher einen sphärischen Klangteppich erzeugt Allerdings kann man auch ruhige Musik für eine kraftvolle Tanzperformance nutzen. Es gab natürlich auch Stellen an denen diese Energie und Geschwindigkeit zu spüren war. Im Gesamten hat mir die Idee und die Umsetzung gut gefallen und ich würde es mir auch gerne noch einmal ansehen. Es wäre interessant zu sehen wie es sich verändert.
Ein echtes Highlight war auf jeden Fall die Integration der Fotografie in das Gesamtwerk. Nicht nur dass die Bilder sehr zeitnah eingebunden wurden, sie wurde auch durch den Digitalkünstler bearbeitet, über einander gelegt. Dadurch entstand eine zusätzliche Interaktion, vor allem mit den Tänzern.
I AM REAL LIFE – Bilder von Ray Demski
Bildnachweis:
Titelbild: Sascha Walk
Weitere Bilder: Ray Demski
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