Die Erkenntnis ist auch nicht neu und sollte uns bewusst sein. Zumindest wer auf der re:publica 2011 den Beitrag von Sascha Lobo gesehen hat, sollte das wissen. Wer den Vortrag nicht kennt, sollte sich zumindest die ersten 10 Minuten einmal ansehen. Die Punkte sind immer noch aktuell. Wir rühren also in unserer 5 % Suppe und bilden uns daraus das Bild unserer Welt. Ist unser Blickwinkel immer der richtige? Digitales ist Teil unseres Alltags und das ist per se nicht falsch, aber es gibt uns nur einen eingeschränkten Blick auf die Welt. Denn auf Facebook, Google+ und auch Twitter suchen und finden wir Gleichgesinnte. Das ist völlig normal, der Mensch sucht Bestätigung und findet diese bei Gleichdenkenden. Also verbindet er sich mit diesen Menschen.
Problematisch wird es, wenn wir anhand dieser Menschen ein Bild des ganzen erstellen wollen. Den die Welt besteht nicht nur aus Gleichgesinnten. Dann kommt einer aus der Reihe „Digitale Außenseiter“ wie Heveling und wir trollen los. Ja, ich war auch dabei und habe auf Twitter draufgehauen. Im Vergleich zu meinen sonstigen Tweets recht erfolgreich, wenn man die Anzahl der Retweets betrachtet. Echte Öffentlichkeit habe ich damit aber auch nicht erreicht.
Was aber gerade Netzpolitisches angeht, brauchen wir die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit. Wir müssen der breiten Masse erklären, worum es geht und das mit Fakten. Die aktuelle Diskussion um ACTA zeigt auch hier ein Problem auf. Es gibt viele Flyer, die nur sagen ACTA ist böse und da müssen wir dagegen sein. Bei diesem schwierigen Thema echte Informationen zu bekommen, ist schwierig. Die Anwaltskanzlei Ferner Alsdorf hat hierzu einen Artikel (leider nicht mehr online) veröffentlicht, der als einer von wenigen Fakten und Vergleiche mit dem aktuellen deutschen Recht bringt. Die Thematik ist nicht einfach zu fassen und damit nur schwer einer breiten Öffentlichkeit zu vermitteln.
Leider haben auch die Lobbyvereine „Digitale Gesellschaft“ und „D 64“ (bei dem ich selbst Mitglied bin) noch keine Bekanntheit in der breiten Öffentlichkeit. Die „Digitale Gesellschaft“ tritt mit Kampagnen an, scheint aber nur wenige Mittel zur Verfügung haben. Bei „D 64“ stehen wir aktuell noch am Anfang, mit der Gründung im Dezember 2011 ist der erste Schritt getan und der Beitrag bei Berlin direkt war der nächste Schritt in Richtung breite Öffentlichkeit. Auch ist die Umwandlung der Enquette Kommission Internet und digitale Gesellschaft in einen Bundestagsausschuss ein Schritt in die richtige Richtung. Ich bin gespannt, wie weit wir in diesem Jahr die netzpolitischen Themen vorantreiben.
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